Es war einmal ein Zimmergesell'
Gattung: VolksliedSprache: Deutsch
1. Es war einmal ein Zimmergesell, Ein jung frisch prächtig Herz, |: Der baut' dem alten Markgrafen en Haus, Das bracht' ihm Harm und Schmerz. :| 2. Sowie das Haus zustande war, Viel hundert Klafter tief, |: Da ward er müd' unb legte sich hin, Der Zimmergesell und schlief. :| 3. Die Frau Markgräfin kam und schaut' Den Zimmergesellen zur Stund', |: Sie bückt' sich über ihn hin und sprach: Hier küßt mich auf den Mund! :| 4. Ach nein, ach nein, Frau Markgräfin, Das brächt' uns beiden Schand'! |: Er wehrte sich, er sträubte sich Und küßt' ihr g'scheit die Hand. :| 5. Doch wie sie nun zusammen war'n, Sie meinten sie wären allein, |: Der Zimmerg'sell faßt' sich ein Herz Und küßt' ihr d'Lippen fein. :| 6. Ach, mein Herr Markgraf! schreit der Bub', Der heimlich das geschaut. |: "Das Donnerwetter soll ihn hol'n! Rasch einen Galgen g'baut!" :| 7. Der Galgen stund. Der Markgraf rief Zu seinen Mannen all'n. |: Und hat er nicht den Tod verdient? Sprach er zu sein'n Vasall'n. :| 8. Doch wie sie nun die Frau Gräfin sahn So schneeweiß, jung und fein, |: Da sprachen sie, da riefen sie: Herr Markgraf, halter ein! :| 9. Der Zimmerg'sell, der büßt den Tod, Weil er ihr küßt' den Mund; |: Herr Markgraf, schaut die Lippen rot: Wir täten's all zur Stund'! :| 10. Da stutßt' der Markgraf sehr und sprach: Wir woll'n ihn leben lan, |: Weil keiner unter uns allen hier, Der das nit auch getan. :|
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